SWE.1 Softwareanforderungsanalyse
Sie beschäftigen sich mit den Anforderungen von Automotive SPICE®, insbesondere der »Softwareanforderungsanalyse«? Auf dieser kompakten Seite finden Sie relevante Infos zum Schlüsselprozess SWE.1 aus dem VDA-Scope, inklusive einem Video und einem kostenlosen Whitepaper.
Zurück zu ASPICEAutomotive SPICE ist eine Marke des VDA QMC.
Der Softwareanforderungsanalyseprozess in Automotive SPICE® (auch als SWE.1 bezeichnet) hilft Ihrem Unternehmen, die softwarebezogenen Teile der Systemanforderungen in eine Reihe von Softwareanforderungen umzuwandeln.
Warum sollten Sie die Softwareanforderungen dokumentieren? In der Regel haben Sie bereits System- oder Kundenanforderungen. Warum also Zeit und Mühe investieren, um zusätzliche Softwareanforderungen zu dokumentieren? In einem Projekt möchten Sie die vereinbarten Ergebnisse pünktlich, innerhalb des Budgets und in der vom Kunden geforderten Qualität liefern. Wenn Sie Ihre Softwareanforderungen nicht dokumentieren, können Sie die Funktionalität übersehen oder die Erwartungen Ihrer Kunden völlig falsch interpretieren. Dies verursacht zusätzlichen Aufwand, Kosten und Verzögerungen. Sie können auch Aspekte Ihrer Software übersehen, die für die Funktionalität oder nicht-funktionalen Aspekte Ihrer Software wesentlich sind. Dies kann zu Fehlstarts oder sogar zu zusätzlichen Entwicklungszyklen führen.
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Der Prozess SWE.1 im VDA-Scope
Dieser Prozess ist eng mit SYS.2 Systemanforderungsanalyse, SYS.3 Systemarchitekturdesign und mit SWE.2 Softwarearchitekturdesign und SWE.6 Softwarequalifikationstest verknüpft. Andere Prozesse mit starken Abhängigkeiten sind das Projektmanagement (MAN.3) und das Konfigurationsmanagement (SUP.8), beispielsweise aufgrund des Releasemanagements, sowie des Fehlermanagements (SUP.9) und des Änderungsmanagements (SUP.10). Der Zusammenhang hier ist, dass in Tests identifizierte Fehler adressiert und Bug-Fixes und Änderungsanträgen in Regressionstests adressiert werden müssen.
Daher haben wir Ihnen hier die wichtigsten Aspekte der Softwareanforderungsanalyse in Automotive SPICE® aufgeführt.
Wollen Sie noch mehr zum Automotive SPICE-Prozess »Softwareanforderungsanalyse (SWE.1)« aus dem VDA-Scope erfahren? In unserem kostenlosen Whitepaper finden Sie alle Informationen zusammengefasst und eine Leseprobe aus dem Buch »Automotive SPICE® Essentials«, dem Buch für Einsteiger in das Thema Prozessverbesserungen.
Ein wichtiger Grund für die Dokumentation der Softwareanforderungen ist, dass Sie mehr als die Erwartungen Ihrer Kunden berücksichtigen müssen. Die Software muss Standards, Normen und andere Vorschriften erfüllen, die die Anzahl der Anforderungen erhöhen. Ordnen Sie zu Dokumentationszwecken die Systemanforderungen oder im Fall nur Softwareentwicklung die Kunden- und Stakeholder-anforderungen Ihren Softwareanforderungen zu, die Ihre interne Sicht auf die Software widerspiegeln. Die Softwareanforderungen bilden wiederum die Basis für den Softwarequalifikationstest und alle nachgeordneten Prozesse, z.B. Softwarearchitektur.
Die Softwareanforderungen beschreiben die Software als Black-Box, das »Was«. Was die Software tun, nicht »wie« sie etwas tun soll. Wir identifizieren also Folgendes: Die Softwareanforderungen beschreiben, welche Signale die Pins des Mikrocontrollers erreichen, was die Software mit diesen Signalen tun soll und welche Ausgangssignale wir an den Pins des Mikrocontrollers erwarten.
Teil dieses Ansatzes ist es auch, die Anforderungen so zu strukturieren, dass sie für die interne Organisation von Bedeutung sind, und die Verteilung der Anforderungen auf verschiedene Interessensbereiche unterstützen.
Dies stellt sicher, dass jede Organisationseinheit weiß, welche Anforderungen für sie relevant sind. Dies können Attribute sein, z.B. um Anforderungen gemäß ISO 26262 zu klassifizieren, es kann sich um eine funktionale Struktur handeln, die die Verteilung auf Funktionsgruppen usw. unterstützt.
In der Regel wird das Anforderungsmanagement durch geeignete Tools wie z. B. eine Anforderungsdatenbank unterstützt.
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Steffen Herrmann und das Sales-Team
Ein weiterer Aspekt dieses Prozesses ist, wie der Name schon sagt, die Analyse der Anforderungen. Die Anforderungen sollten auf Machbarkeit oder Risiko analysiert werden. Diese beiden sind eng miteinander verbunden. Wenn Sie sich hinsichtlich der Machbarkeit einer Anforderung nicht sicher sind, besteht ein inhärentes Risiko, da die Suche nach einer Lösung möglicherweise zu viel Zeit in Anspruch nimmt oder es überhaupt keine Lösung gibt. Offensichtlich besteht hier ein enger Zusammenhang mit den Schätzungen, die wir im Projektmanagement durchführen müssen, insbesondere MAN.3.BP5. Ein weiteres zu analysierendes Thema ist die Testbarkeit. Natürlich kann die Unterstützung der Tester genutzt werden, um dies zu gewährleisten. Oft werden die Tester auch gebeten, die Anforderungen zu überprüfen. Darüber hinaus sollte die Analyse die technischen Auswirkungen abdecken. Dies beinhaltet die Beurteilung von Abhängigkeiten zwischen Anforderungen. Im Video zu SYS.2 Systemanforderungsanalyse ist ein Beispiel beigefügt.
Schließlich sollte die Analyse auch wirtschaftliche Aspekte der Anforderungen abdecken. Es sollte daher festgelegt werden, wie sich die Umsetzung der verschiedenen Anforderungen auf Kosten und Zeitplan auswirkt. Jetzt können Sie sagen, dass Sie all dies nicht in der Anforderungsdatenbank dokumentieren können. Denken Sie daran, dass Automotive SPICE® nicht vorgibt, wo Sie dies dokumentieren.
Beispielsweise können Sie den ersten Teil der Analyse (Machbarkeit und Risiken) in der Anforderungsdatenbank, die technischen Auswirkungen auf entsprechenden und verknüpften Änderungsanträgen sowie die Auswirkungen auf Kosten und Zeitplan in Ihren Projektmanagement-Tools abdecken.
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Dieser Prozess erfordert auch, dass Sie die Traceability zwischen Ihren Softwareanforderungen, den Systemanforderungen und der Systemarchitektur sicherstellen. Automotive SPICE® weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass keine Redundanz erforderlich ist. Sie können entscheiden, ob Sie eine Traceability zu den Systemanforderungen, zur Systemarchitektur oder zu einer Kombination der beiden bevorzugen. Es kommt darauf an, welcher Ansatz Ihre Entwicklung am besten unterstützt, und nicht darauf, welcher Ansatz für Sie einfacher ist. Die Traceability kann durch Hyperlinks wie DOORS, durch bestimmte Traceabilitytools wie Rectify, durch Traceabilitymatrizen oder durch andere verwaltbare Mittel hergestellt werden, die von der Werkzeuglandschaft Ihres Unternehmens unterstützt werden.
Der Zweck der Traceability besteht darin,
Unterstützung von Konsistenzprüfungen, d. h. Überprüfung der Vollständigkeit und Richtigkeit der Softwareanforderungen.
Unterstützung der Folgenabschätzung bei Änderungswünschen oder Mängeln.
Unterstützung bei der Meldung des Umsetzungsstatus.
Der andere Teil dieses Punktes ist die Gewährleistung der Konsistenz.
Konsistenz bedeutet, dass Sie die Vollständigkeit und Richtigkeit Ihrer Softwareanforderungen gegenüber den Systemanforderungen bzw. Ihrer Systemarchitektur nachweisen.
Zur systematischen Verbesserung der Entwicklungsprozesse im Bereich der Automobilelektronik sind wir offizieller Lizenznehmer von Automotive SPICE®, einer Marke des VDA QMC.
Dies kann nur durch eine Review festgestellt werden. Wenn Sie diese Review überspringen, haben Sie möglicherweise unvollständige oder fehlerhafte Softwareanforderungen. Das Schlimmste ist, dass Sie die Mängel im Softwarequalifikationstest möglicherweise nicht einmal bemerken, da dieser Test anhand Ihrer Softwareanforderungen durchgeführt wird. Wenn diese fehlerhaft sind, zeigt Ihr Test möglicherweise kein falsches Verhalten. Überspringen Sie diese Review also nicht!
- die Schlüsselprozesse Ihrer Entwicklungseinheit mit Automotive SPICE® auf die erforderliche Reife zu bringen.
- bestehende Arbeitsabläufe und Vorgehensweisen systematisch zu verbessern.
- den Stand Ihrer Prozessverbesserungen per Assessment oder Gap-Analyse zu bewerten.
- die Anforderungen von Automotive SPICE® im Einklang mit Security, Funktionaler Sicherheit und agilen Methoden zu erfüllen.
- Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv zu schulen und zu Assessoren auszubilden.
